Bewusstseinskontinuum

Unser Alltagsbewusstsein ist ein "Frequenzausschnitt" aus dem Bewusstseinskontinuum. Die individuelle Entwicklung des persönlichen Bewusstseins ist ein Bewusstseinsprozess, der Einblicke in das Kontinuum des Bewusstseins ermöglicht und mit dem Modell nach Ken Wilber erklärbar ist.

In jeder Stufe bedingt es ein Loslassen der bisherigen Bewusstseinsstufe und ein Identifizieren mit der Neuen. In jeder Stufe tauchen die Phänomene des Verschmelzens (d.h. der intensiven Identifikation) und der Differenzierung bzw. der Dissoziation (Abspaltung) auf. Das Begehren nach Verschmelzen kann in jeder Stufe auftreten und mangels Bewusstheit in früheren und unbewusst bekannten Stufen kompensiert werden. Suchttendenzen können hier ihre Wurzeln haben.

Das Vorwärtsschreiten im Bewusstwerdungsprozess ist ein progressiver Prozess und als solcher der Evolution dienlich, während ein Zurückfallen in frühere Bewusstseinsebenen einen regressiven Prozess darstellt. So ist besonders auf eine mögliche Prä-Trans-Verwechslung zu achten. Darunter versteht man ähnliche Phänomene, die aber auf unterschiedlichen Bewusstseinebenen basieren. So existiert das Phänomen der Verschmelzung einerseits als präpersonales Ereignis (Subconsciouness) im Sinne der Subjekt-Objekt-Symbiose und andererseits als ein transpersonales Ereignis (Superconsciousness) im Sinne des Einswerdens mit dem Höchsten (z.B. Atman, Buddha oder Gott). In der Psychotherapie und der Begleitung von spirituellen Krisen sind diese unterschiedlichen Qualitäten von wesentlicher Bedeutung.

I. Pleroma

Entspricht dem Bewusstsein des Ungeborenen: Sein Selbst und der materielle Kosmos ist noch symbiotisch miteinander verbunden.

II. Uroborus

Es erfolgen erste Subjekt-Objekt-Differenzierungen in dieser präpersonalen Stufe.

III. Bodyego

Das wahrgenommene, empfundene Subjekt wird vom wahrgenommenen Objekt unterschieden und als Körperbild wahrgenommen.

IV. Membership/cognition

Entwicklung der Sprache führt zur Beschreibung der eigenen Struktur, der Grenzen seiner Welt und der Erkenntnis der Gruppenzugehörigkeit.

V. Persona I (early ego)

Entspricht dem Bewusstsein des Neugeborenen: Sein Selbst und der materielle Kosmos ist noch nicht getrennt (Symbiose).

VI. Persona II (late ego), VII. Persona III (matura ego), VIII. Biosocial Bands

Das Ich ist das Bewusstseins-Konzept, das man von sich selber hat. Bedürfnis nach Selbstachtung, Selbstkonzepte prägen dieses Stadium. Inter-personale Beziehungen werden durch verbale Konzeptualisierungen zu intra-psychischen Strukturen (Ich- und Über-Ich-Instanzen).

IX. Centaur/existential

Nirmanakaya: Geist und Körper wird vom integrierten Bewusstsein in harmonischer Weise als vereinigt erfahren. Autonomie, Intentionalität und Selbstverwirklichung sind die prägenden Aspekte des grobstofflichen Bewusstseins.

X. Subtle

Sambhogakaya: Erfahrungen von Mitgefühl, Erbarmen und überwältigender Liebe und Dankbarkeit.

XI. Causal

Dharmakaya: formlose Selbstverwirklichung und transzendente Liebe im Zustand des Einsseins.

XII. Atman

Svabhavikakaya: grenzenloses Bewusstsein und transzendente Liebe in der Einheit.

Das präpersonale Bewusstsein (Subconsciousness) umfasst die Stufen I, II, III und IV und zum Bereich des Selbstbewusstseins gehören die Stufen V, VI, VII und VIII. Das Überbewusstsein (Superconsciousness) besteht aus den Stufen IX, X, XI und XII.

Evolution (Outward Arc): Die Auswärtskrümmung stellt die Entwicklung vom Unbewussten zum Selbstbewusstsein dar. Es ist das Leben, das sich in der äusseren Welt (materiell, geistig und emotional) entfaltet.
Involution (Inward Arc): Die Einwärtskrümmung stellt die Entwicklung vom Selbstbewusstsein zum Überbewusstsein dar. Es ist das Leben, das sich nach Innen orientiert (spirituell, geistig und feinstofflich) und auch als der Weg nach Innen bezeichnet wird.

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