Ängste

Wir sprechen von einer gesunden Angst und verstehen darunter die natürliche Angst, die uns im Leben helfen und auch schützen kann. Anders schaut es mit der neurotischen Angst aus. Diese kann unser Leben derart — auch einseitig — bestimmen, dass wir in den angstbesetzten Situationen keinen befreienden Ausweg aus der scheinbaren Finsternis mehr sehen können.

Neben den sozialen Ängsten (z.B. soziale Phobien, Angstattacken) quälen uns auch Ängste aufgrund fehlendem eigenen sicheren emotionalen Boden (z.B. Existenzängste, Sinnfragen oder Unsicherheiten).

Therapeutische Ansätze beziehen sich auf verschiedene Aspekte. Ein Hauptaspekt ist, unser Bewusstsein auf das "Hier und Jetzt" zu lenken und damit den Realbezug herzustellen. Real ist, was ich (subjektiv) mittels meiner Sinne wahrnehmen und registrieren kann. Ein weiterer Aspekt ist der kognitive Aspekt. Hier setzen wir uns mit angstmachenden Gedanken (z.B. "Worst-Case-Szenarien") und deren Konzepten auseinander und entdecken Gedanken der Zuversicht und des Vertrauens nach dem Symbol des "halbleeren oder halbvollen Gefässes". Ist unser Seelenschmerz, meist unbewusst, von einer derartigen Macht, dass wir mit ihm nicht umgehen können, da unsere Seele in unserem Leben bisher keinen Trost, keine emotionale Geborgenheit oder keine Herzensgüte erfahren konnte, können Attacken uns überrollen, deren Kontrolle mit der Zeit nicht mehr möglich ist. Hier müssen wir unseren Seelenschmerz zulassen können, den spirituellen Lebenssinn erkennen und uns auf den Weg machen, unser Urvertrauen wieder zu entdecken. Gelingt es uns, uns der Angst zuzuwenden anstatt davonzulaufen, sind wir auf dem besten Weg, die Angst zu bezwingen und damit fähig zu werden unser Leben angstfrei zu geniessen (vgl. die Geschichte des Einsiedlers und den Dämonen).

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