Atem und Lebensqualität

"Ein Vogel wird durch seine Flügel bewegt; ein Mensch wird durch seinen Atem bewegt" sagt eine hawaiianische Redewendung. Das Wort Spirit kommt von Spiritus (lat.) und trägt zugleich die Bedeutung für Atem und Seele. Sufistische Heilorden betrachten die Seele als den göttlichen Atem, der uns Menschen reinigt, belebt und heilt.

Das Leben beginnt mit dem Atem und hört beim Sterben mit dem letzten Atemzug wieder auf. Der Atem begleitet uns unser ganzes Leben. Das rhythmische Ein- und Ausatmen geht einher mit dem stetigen dynamischen Prozess von Anspannung und Loslassen. Veränderungen als Ausdruck dieses Prozesses sind für das Leben und dessen Beweglichkeit kennzeichnend. Ohne Veränderung tritt Starre und Unbeweglichkeit ein. Gesundes Leben ist durch den ausgewogenen Wechsel von Spannung und Entspannung charakterisiert.

Durch bewusstes, vertieftes und verbundenes Atmen verbessert sich die Sauerstofftoleranz und die Vitalkapazität, physisch und psychisch. Durch atemtherapeutisches Arbeiten kann wieder zu diesem holistischen Atemprozess zurückgefunden werden. Hyperventilation kann sich bei diesem Prozess aufgrund des bisherigen flachen, gedämpften Atemmusters einstellen. Die Ursache ist noch eine verringerte Sauerstofftoleranz. Mittels bewusstem ruhigem und verbundenem Atem und dem Abbau muskulärer Verspannung, kann die erzeugte Anspannung wieder gelöst werden.

Mit Hilfe der Kraft des Atems können wir unsere verborgenen Gefühle wieder aktivieren und uns ins Bewusstsein holen. Die emotionale Energie wird wieder in Fluss gebracht und die Akzeptanz der Gefühle und der Sensitivität gestärkt. Diese Befreiung hilft uns unseren Eigenraum (Aura) kraftvoll und entspannt auszudehnen. Der Atem reagiert direkt auf unser körperliches, seelisches und emotionales Befinden. So können wir auch mittels dem Atem direkt auf unseren Körper und unsere Emotionen einwirken. Einem aufgeregten Menschen raten wir spontan: "Atme doch erst einmal tief durch." Dabei verstehen wir, dass wir uns auf das Ausatmen fokussieren sollen, denn der Körper atmet von Natur aus wieder selbst ein. Das tiefe Atmen und die damit verbundene Entspannung verhindert ein weiteres Ausschütten von Stresshormonen und die Aufregung kann abklingen. Wir empfinden wieder Ruhe und Ausgeglichenheit in Körper und Psyche. Dieser Ruheatem bringt uns zur inneren Zufriedenheit und zur tiefen Entspannung.

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